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„SCHULDGEFÜHLE“

Besinnungstag im Kreuzbund Offenbach

 

Offenbach, 26. Januar 2019:

Kaum zu glauben: seit 2007 – also zum 13. Mal !!! - besuchte uns Britta Laubvogel, wie immer zu Beginn eines Jahres, um sich mit uns einem Thema, das wir ausgedacht haben, zu nähern und es zu bearbeiten. - Sie gehört schon zur „Familie“!

Zwanzig Kreuzbund-Menschen zog es dieses Jahr zu ihr hin. Untere anderem auch Hajo Müller, unser Regionalbeauftragter, mit seiner Frau Christine und Nihal Dikici, unsere Ansprechpartnerin bei der Caritas-Suchtberatung. Da schwer erkältet, fehlte leider Regine Juch-Edinger an unserem Besinnungstag.

 

Zur Einführung des Themas „SCHULDGEFÜHLE“ bekamen wir verschiedene Geschichten zu lesen, in denen Menschen sich wegen einer Begebenheit schuldig fühlten. Wir sollten diese in Kleingruppen betrachten und Stellung dazu nehmen.

 

 

Festgestellt wurde, dass wir alle - immer mal wieder - von mehr oder weniger großen Schuldgefühlen geplagt werden.

Allmählich nahm unsere Mitte Gestalt an (siehe Fotos). Puppen stellten dar, wie man sich durch Schuld fühlen kann (belastet, zerrissen, gefesselt, . . .).

Sinnvoll scheint da das Befreien von Schuldgefühlen.

Nach und nach ergaben sich mehrere Schritte, die helfen, zu deren Bewältigung zu führen:

           sieh hin – sprich

                                                                                   verzeih dir

                        akzeptiere deine Schwächen

                                                                        steh zu deinen Fehlern

  erinnere dich, was dir gelungen ist

                                                                                sei gut zu dir

 

Letztendlich stellten wir fest: „Weder ändern deine Schuldgefühle die Vergangenheit, noch lösen deine Ängste die Zukunft.“ - wie im kölschenen Grundgesetz:


et ess wie et ess – et kütt wie et kütt – et ess noch emmer joot jejange

(es ist wie es ist – es kommt wie es kommt – es ist noch immer gut gegangen)


Sinnbildlich warfen wir, um uns zu befreien, Steine auf das Tuch in unserer Mitte.

 

 

Nach der Mittagspause schlug Britta vor, uns selber wieder munter zu klopfen – für den Rücken brauchten wir allerdings Hilfe (siehe Foto).

 

 

Später gab es zur Erinnerung auch wieder ein Geschenk - einen Teelichthalter in Krönchenform, der zu dem Spruch passt:

 

„Hinfallen - Aufstehen – Krönchen richten – Weitergehen“

Das veranlasste ein paar von uns, das Kerzenkrönchen auf den Kopf zu setzen. So hatten wir einige erleuchtete Könige/innen! (siehe Fotos)

Obwohl es um ein doch sehr ernstes Problem ging, hatten wir viel Freude am guten Miteinander und mussten oft lachen.

Nach gegenseitigen vielen guten Wünschen zum Abschied und dem Danke für Britta und Nihal (natürlich mit Blümchen), gab es Kaffee und Kuchen.

Die Zeit bis zum obligatorischen Besuch beim Italiener um die Ecke füllten wir mit einer legeren Vorstandsitzung, bei der wir u. a. die Termine für 2019 festlegten - auch der Besinnungstag wurde angedacht: 18. oder 25.01.2020

 

Noch etwas brachte uns Britta mit – eine Karte mit einem Ausspruch von

Bernhard von Clairvaux:

 

Sei Schale und kein Kanal!

 

           Wenn du vernünftig bist, erweise dich als Schale und nicht als Kanal,

           der fast gleichzeitig empfängt und weitergibt,

           während die Schale wartet, bis sie erfüllt ist.

           Auf diese Weise gibt sie das, was bei ihr überfließt,

           ohne eigenen Schaden weiter.

          

           Lerne auch du nur aus der Fülle auszugießen

           und habe nicht den Wunsch, freigiebiger zu sein als Gott.

           Die Schale ahmt die Quelle nach.

           Erst wenn sie mit Wasser gesättigt ist, strömt sie zum Fluss – wird
           zum See.

           Die Schale schämt sich nicht, nicht überströmender zu sein als
           die Quelle.

 

           Ich möchte nicht reich werden, wenn du dabei leer wirst. wirst.

           Wenn du nämlich mit dir selbst schlecht umgehst,

           wem bist du dann gut?

           Wenn du kannst, hilf mir aus deiner Fülle;

           wenn nicht, schone dich.

 

Weitere gute Tipps für den Umgang mit Schuldgefühlen
- und auch umgekehrt – bei Schuldzuweisung!

  • www = wahrnehmen – würdigen – wandeln

  • über Fehlverhalten nachdenken (wie wäre es besser gewesen)

  • darüber sprechen (wenn kein „Vergeber“ mehr da ist – beichten /
    am Grab reden)

  • ggf. seelischen Begleiter suchen

  • keine Fremdbestimmung

  • keine Verallgemeinerung

  • sei nicht zu hart zu dir selbst (Lied von Andreas Bourani)

  • inneren/seelischen Tank von Schuld leeren – mit Gutem füllen

  • Balance zwischen Geben und Nehmen (siehe „Schale – Kanal“)

Ursula Heidenreich-Heuser

Kreuzbund-Offenbach, Gruppe IV

 

Fotos: Ursula Heidenreich-Heuser © 2019   

 

Atmosphärisches:

 

 

       

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Wir danken der AOK - Die Gesundheitskasse in Hessen für die finanzielle Unterstützung dieser Veranstaltung.

 

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